Am 15. Februar 2013 brachten die OÖ Nachrichten einen interessanten Archivbericht aus dem Jahre 1963, in dem über die Pläne der Austrian Airlines berichtet wurde, den Flughafen-Linz nicht in ihrem Flugplan aufzunehmen. 50 Jahre später gibt es die Wien-Flüge trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen noch immer. Wir haben uns angeschaut, welche Herausforderung 1963 zu diesen Überlegungen führten

In der ersten Hälfte der 1960'er Jahre stand ein großer Umbruch in der Flotte der Austrian Airlines an. Zum einen wurden die Vickers Viscount 779D gegen die größere, stärkere Modelltype 839 getauscht und zum anderen mit der Indienststellung der ersten Caravelle die weitere Zukunft auf das beginnende Jetzeitalter ausgerichtet. Mit den größeren Flugzeugen konnten längere Strecken als bisher geflogen werden. Für den Regionalverkehr schaffte die Austrian Airlines letztendlich drei DC-3/C-47.

Zu dieser Zeit sah sich der Flughafen Linz mit großen Problemen konfrontiert, etwa den schlechten technischen Zustand des Towers und der Piste, wodurch 1962 ganze 60 Passagiere am Linzer Flughafen abgefertigt werden konnte. Bis 1963 wurde die Startbahn auf 2.000m verlängert und ein neuer, den technischen Anforderungen entsprechender Kontrollturm errichtet. Erst im Jahr darauf, ab Sommer 1964, nahm die AUA letztendlich Hörsching in den Flugplan auf. Mit den DC-3 wurde täglich der Umlauf Wien-Linz-Salzburg-Innsbruck und retour geflogen. Die damals in Fertigstellung begriffene Westautobahn Wien-Salzburg war wohl der Hauptkonkurrent für die Binnenflüge von/nach Linz. Trotzdem erhöht die AUA etwas später um einen Abendflug Wien-Linz-Salzburg. Entsprechend kam es zu einem Zuwachs bei des Passagierzahlen auf knapp 8.500 Passagiere. In den nächsten Monaten optimierte Austrian die Inlandsflüge in Linz weiter, wodurch ein Liniendienst Linz-Salzburg mit einer fünfsitzigen Aero-Commander installiert wurde und die beiden neuen Inlandsflugzeuge Hawker Siddley HS748 präsentiert werden konnte. 

In weiterer Folge wurden seitens der Austrian Airlines Binnenflüge ab Linz bis 1974 angeboten, danach waren sie durch die homogene DC-9-Flotte zu unwirtschaftlich. Erst ab 1980 gab es wieder Inlandsverbindungen ab Linz, mit einer 18-sitztigen Swearingen Metro der Austrian Air Service. Später wurden diese Flüge wieder durch Austrian mit Fokker 50 bzw. Tyrolean Airways mit Dash 7 bzw. Dash 8 betrieben.

Dies zeigt, dass die Flüge Wien-Linz-Wien schon immer eine Herausforderung für die Fluglinie, den Flughafen sowie für die Wirtschaft in Oberösterreich waren und die Bedeutung der heutigen Wien-Flüge, immerhin bis zu fünfmal am Tag, immer wieder unter deren Wert geschlagen werden.

Download OÖN-Artikel vom 15. Februar 1963