Einige Jahrzehnte bildeten sie das Rückgrat der Flotte der Austrian Airlines und so manches Vereinsmitglied bzw. so mancher Leser hat einige tausend Flugkilometer mit ihnen zurückgelegt: die Douglas DC-9 und MD-80. Knapp 40 Jahre nach Einführung der ersten DC-9 wird es Zeit, nachzusehen, was aus den uns wohl bekannten Maschinen geworden ist. 

Mitte der 1960’er war die Austrian im Jetalter angekommen. Die Sud Aviation Caravelle waren ab 1963 ein Meilenstein in der noch jungen Geschichte der Fluglinie und auf den Linienflügen nicht mehr wegzudenken, doch der steigende Kostendruck sowie die mangelnde Aussicht auf einen moderneren Caravelle-Nachfolger eröffnete die Suche für ein Nachfolgemuster. In der Auswahl standen die britische Bac 1-11 sowie die amerikanischen Kurz- und Mittelstreckenmuster Boeing 737-200 und Douglas DC-9. Als Sieger des Auswahlverfahrens ging Douglas aus Long Beach in Kalifornien hervor. Kurioserweisen sollten Mittelstreckenflugzeuge des direkten Konkurrenten aus Seattle es sein, die die letzten MD-80 auf den Charterflügen einige Jahrzehnte später ablösen sollten.

Die DC-9-32

  

Ab 1971 lösten insgesamt neun Douglas DC-9-32 zum Stückpreis von ca. 4,9 Mio. US-Dollar schrittweise die Caravelle und Vickers Viscount ab. Nicht nur deren Spritverbrauch, sondern auch deren Lärmpegel setzten neue Maßstäbe – ein Umstand, der angesichts Landeverbote wie zum Beispiel in Salzburg und Innsbruck kaum mehr zu glauben ist. Zudem brachten die Flugzeuge zahlreiche neue Destinationen mit sich, die schon damals bald nicht mehr wegzudenken waren und auch noch heute wichtigen Flugstrecken im Netzwerk der Austrian bilden. Der österreichische Flag-Carrier führte mit Anschaffung der DC-9 ein neues Erscheinungsbild ein, welches bis Mitte der 90’er fortgeführt wurde. Neben Austrian Airlines waren auch noch die italienische Alitalia, die spanische Iberia, die skandinavische SAS, die KLM aus den Niederlanden und allen voran die Swissair Betreiber der DC-9.

Die einzelnen DC-9-32 im Detail: 

OE-LDA

c/n 47521-629

"Niederösterreich"

Erstflug 30.04.1971, in Dienst gestellt am 10.06.1971.  Verkauft am 17.12.1980 an Texas International Airlines als N521TX, übernommen am 31.10.1982 durch Continental Airlines. Neue Registration N16521 ab 1991. Verleast an Sun Jet International als N930BB, im April 1994 neuer Eigentümer Southeast Airlines. Gegen 2000 in Fort Lauderdale abgebrochen.

OE-LDB

c/n 47524-632

"Burgenland"

Erstflug 09.07.1971, übernommen am 09.07.1971. Verkauft am 21.08.1981 an Texas International als N522TX, später als N27522 bei Continental Airlines. Am 03.06.1998 an Aerorepublica als HK-4155X verleast und am 10.12.2006 außer Dienst gestellt. Abgebrochen in Venezuela.

OE-LDC

c/n 47520-635

"Kärnten"

Erstflug am 30.06.1971, Indienststellung 10.08.1971. Zwischen 05.11.1979 und 01.04.1980 an Air Malta verleast. Verkauft an New York Air als N523TX am 21.10.1981 und von Continental Airlines bereits als N523NY am 01.02.1987 übernommen. Dort bis Mitte 1992 als N69523 im Einsatz, ca. im Jahr 2000 abgebrochen in Victorville.

OE-LDD

c/n 47539-637

"Steiermark"

Erstflug am 21.07.1971, in Dienst gestellt am 26.08.1971. Verkauft an Texas lnternational als N524TX am 26.02.1982. Einige Zeit an New York Air verleast, im Jänner 1991 als N14524 von Continental Airlines übernommen. Dort bis 30.05.2000 im Einsatz, dann bei Aeropostal als YV-49C im Einsatz bis 2006. Abgebrochen in Caracas.

OE-LDE

c/n 47531-638

"Oberösterreich"

Erstflug am 20.08.1971, Indienststellung am 09.09.1971. Zwischen 1982 und 1983 an Spantax als EC-DQQ verleast, Verkauf an New York Air Mitte 1983, zunächst N525TX, dann N525NY. Übernahme durch Continental Airlines am 01.02.1987, spätere Registration N15525. Im Oktober 2000 Verkauf als 9Q-CWF an Wetrafa Aviation in Ghana, kurzzeitig bei Ecuato Guineana de Aviacion ab Douala im Einsatz. Am 18.04.2003 in Brazzaville schwer beschädigt, jedoch von Wetrafa Aviation wieder repariert und in Dienst gestellt. Im Dezember 2005 abermals schwer beschädigt, diesmal in Kinshasa, während eines Einsatzes für Wimbi Dira Airways. Aktueller Status unbekannt, möglicherweise noch im Einsatz!?

OE-LDF

c/n 47458-646

"Salzburg"

Erstflug am 19.10.1971, Indienststellung 02.12.1971, zwischen 1983 und 1984 an Spantax (EC-DSV) verleast. Am 30.12.1987 an Northwest Airlines als N987US übergeben, wo sie bis 13.03.2009 im Dienst stand. Derzeit geparkt in der Mojave Wüste.

OE-LDG

c/n 47484-648

"Tirol"

Ehemalige Bestellung der Air West, Erstflug am 09.11.1971, Indienststellung 20.12.71, außer Dienst gestellt am 12.04.1990. Verkauf an British Midland als G-ELDG, am 09.05.2006 an Valujet Airlines verkauft (als N949VV), danach von 24.09.1997 bis 05.01.04 bei AirTran als N849AT im Einsatz. Abgestellt in Orlando.

OE-LDH

c/n 47555-667

"Vorarlberg"

Erstflug am 07.06.1972, in Dienst genommen am 17.07.1972. Am 11.05.1990 als G-ELDH an British Midland verkauft. Ab 13.02.1996 als N964VV bei ValuJet in den USA, ab 24.09.1997 bei AirTran Airways als N847AT. Ab Oktober 2003 abgebrochen.

OE-LDI

c/n 47559-672

"Bregenz"

Erstflug am 27.07.1972, in Dienst gestellt am 30.08.1972. Verkauft an British Midland am 30.04.1990 als G-ELDI. Ebenfalls weiterverkauft an Valujet am 15.03.1996, ab 24.09.1997 als N848AT bei ValuJet im Einsatz. Dort durch Hagel am 07.05.1998 in Chattanooga schwer beschädigt, jedoch repariert und bis 2003 in Dienst behalten. Abgebrochen in Orlando im Jahr 2004.

 

Die DC-9-51

Ab 1975 stand eine größere Version zur Verfügung, die Douglas DC-9-51. Diese bot 122 Passagieren Platz und konnte sie auch ein Stück weiter befördern. Ein Argument für die Austrian, die bereits seit 1973 eine homogene DC-9-Flotte betrieben, fünf Flugzeuge dieses Typs anzuschaffen. Zudem eröffneten diese Flugzeuge einen neuen Markt für Austrian, in dem man für längere Zeit als Spezialist galt, den Nahen Osten. Destinationen wie Bagdad, Doha oder Jeddah tauchten bald auf der Streckenkarte auf. 

Die fünf DC-9-51 im Detail: 

OE-LDK

c/n 47651-780

"Graz"

Erstflug am 05.06.1975, Indienststellung am 25.08.1975. Verkauf an 12.03.1985 als Muse Air als N675MC. Über Transtar Airlines, Continental Airlines und Northwest Airlines heute noch als N675MC bei Delta Air Lines im Einsatz. Kurzzeitig geparkt in Marana.

OE-LDL

c/n 47652-798

"Linz"

Erstflug am 18.11.1975, Indienststellung am 12.12.1975. Verkauf an 25.03.1985 als Muse Air als N676MC. Über Transtar Airlines, Continental Airlines und Northwest Airlines heute noch als N676MC bei Delta Air Lines im Einsatz. Kurzzeitig geparkt in Marana.

OE-LDM

c/n 47726-849

"Klagenfurt"

Erstflug am 07.12.1976, übernommen am 18.12.1976. Verkauft am 30.03.1984 an Muse Air als N673MC. Über Transtar und Aeropostal zu Hawaiian Airlines gelangt und dort zwischen Juni 1988 und Oktober 1993 im Einsatz. Abgebrochen in Mojave zwischen 2001 und 2006.

OE-LDN

c/n 47735-869

"Innsbruck"

Erstflug am 26.11.1977, übernommen am 03.12.1977. Verkauft am 26.03.1984 an Muse Air als N674MC. Über Transtar und Aeropostal zu Hawaiian Airlines gelangt und dort zwischen Juni 1988 und Oktober 1993 im Einsatz. Abgebrochen in Mojave um 2002.

OE-LDO

c/n 47756-873

"Eisenstadt"

Erstflug am 20.01.1978, Indienststellung am 31.01.1978. Verkauf an 12.03.1985 als Muse Air als N677MC. Über Transtar Airlines, Continental Airlines und Northwest Airlines heute noch als N677MC bei Delta Air Lines im Einsatz. Kurzzeitig geparkt in Marana.

Die MD-81

Grafik von md-80.com

Durch die Zufriedenheit der Douglas-Kunden entschloss sich der Flugzeughersteller aus Kalifornien in den 1970’er Jahren dazu, eine modernes, leistungsstärkeres Muster zu konzipieren. Zunächst noch als Douglas DC-9-81 tituliert, erhielt sie die neue Typenbezeichnung „Super 80“. Letztendlich ging sie jedoch als McDonnell-Douglas MD-80-81 oder kurz MD-81 in die Geschichtsbücher ein, hervorgerufen durch den „Merger“ der Herstellerfirmen Douglas und McDonnell Aircraft. Gegenüber der Douglas DC-9-51 wurde die MD-81 noch einmal um 4,50 m gestreckt, erhielt modernere wie leistungsstärkere Triebwerke vom Typ Pratt & Whittney JT8D, mit denen es möglich wurde, bis zu 172 Passagiere ganze 3.600km weit zu befördern. Somit war das Flugzeug ideal für aufkommensstarke Verbindungen innerhalb Europas und für die längeren Mittelstrecken in den Nahen Osten. Gemeinsam mit Swissair zeigte Austrian für die „Super 80“ von Beginn an großes Interesse, weshalb man als offizieller Erstkunde auftrat. Bereits 1977 genehmigte der AUA-Aufsichtsrat den Ankauf von 12 MD-81, die ab 1980 ausgeliefert wurden und die ersten Douglas DC-9-32 ersetzten (siehe oben). Mit Einführung dieses neuen Flugzeugtyps wurden auch verstärkt Urlaubercharter, so auch ab Linz, geflogen und gar auch echte Langstreckenflüge für einen heimischen Reiseveranstalter etwa nach Kenia oder Gambia angeflogen. 

Die MD-81 im Überblick: 

OE-LDP

c/n 48015-924

"Niederösterreich"

Erstflug am 16.08.1979, Einsatz als Testflugzeug (N13627 und N1002W), Indienststellung bei Austrian am 16.05.1981. Ursprünglich Verkauf an Spanair, letztendlich an Sprit Airlines an N810NK am 22.09.99. Ab 2005 geparkt in Opa Locka, Abbruch

OE-LDR

c/n 48016-941

"Wien"

Erstflug am 19.09.1980, Indienststellung am 03.10.1980. Weiterverkauf an Safair am 04.12.1997 als ZS-OBI. Zwischen 2000 und 2005 als N819NK bei Spirit Airlines im Einsatz, danach als 9Q-CJB bei Compagnie Africaine d’Aviation in Ghana. Vermutlich abgestellt in Kinshasa.

OE-LDS

c/n 48017-958

"Burgenland"

Erstflug am 02.01.1981, Indienststellung am 16.01.1981. Verkauf am 15.10.1999 an Spirit Airlines als N811NK. Abgebrochen im Jahr 2006.

OE-LDT

c/n 48018-995

"Kärnten"

Erstflug am 13.07.1981, Indienststellung am 25.07.1981. Verkauf an Safair als ZS-OBJ Ende 1998, kurze Zeit für Sun Air sowie South African Airways im Einsatz, Weiterverkauf am 26.10.2000 an Spirit Airlines als N818NK. Im Mai 2005 Verkauf an Compagnie Africaine d’Aviation in Ghana als 9Q-CBD. Derzeit geparkt in Kinshasa, Flugtüchtigkeit unklar

OE-LDU

c/n 48019-1001

"Steiermark"

Erstflug am 10.08.1981, Indienststellung am 05.09.1981. Konvertiert in die Version MD-82 im Jahr 1996. Verkauf an Safair als ZS-OBF am 09.05.1997, weiter verleast an Air Liberté als F-GPZC ab 18.04.2000. Weiteres Leasing an Macedonian Airlines als ZS-OBF von Juli 2003 bis April 2004, danach im Einsatz bei Kulula bis 2008, seitdem geparkt in Johannesburg.

OE-LDV

c/n 48020-1045

"Oberösterreich"

Erstflug am 21.01.1982, Indienststellung am 12.02.1982. Zwischen Jänner 1996 und Dezember 1997 mit "Gruezi Zürich"-Aufkleber (Kooperation mit Swissair). Konvertierung in MD-82 im März 1997, anschließend Verkauf an Safair als ZS-OBG. Im Jahr 2000 verleast an Dinar in Argentinien als LV-ZSU. Von 14.08.01 bis 18.01.2005 im Einsatz bei Spirit Airlines unter N823NK, danach wieder als ZS-OBG für Kulula im Einsatz. Im Jahr 2008 wurde die Maschine nach Roswell, USA geflogen und ist seither dort geparkt.

OE-LDX

c/n 48021-1078

"Tirol"

Erstflug am 28.06.1982, Indienststellung am 28.02.1983. In MD-82 konvertiert Ende 1990. Verkauf an Spirit Airlines am 21.12.1999 als N812NK, ab Anfang 2005 bei Safair unter ZS-OPU für Kulula im Einsatz. Übernahme durch Insel Air als PJ-MDB ab Juni 2008, nach wie vor aktiv.

OE-LDW

c/n 48059-1047

"Salzburg"

Erstflug am 29.01.1982, Indienststellung am 20.02.1982. Vor Verkauf Mitte 1997 an Safair als ZS-OBH konvertiert in MD-82. Zwischen 2001 und Juli 2003 als F-GPZD bei Air Liberté im Einsatz, danach bis Ende 2003 als ZS-OBH bei Macedonian Airlines. Überstellt nach Leasing nach Johannesburg, seitdem dort abgestellt und tw. abgebrochen.

OE-LDY

c/n 49115-1135

"Vorarlberg"

Erstflug am 28.03.1984, in Dienst gestellt am 04.05.1984. Ab November 1990 konvertiert in MD-82. Verkauf an Safair im August 2000, zwischen 2001 und August 2003 als F-GPZE bei Air Liberté im Einsatz. Nach diesem Leasing zunächst bei Safair, dann Kulula und später bei 1Time Airlines als ZS-OBK im Einsatz und noch aktiv.

OE-LDZ

c/n 49164-1182

"Graz"

Erstflug am 15.02.1985, Indienststellung am 15.02.1985, Konvertierung in MD-82 im Jänner 1992. Verkauf an Safair als ZS-OBL im Oktober 2000, danach Leasing an Air Liberté als F-GPZF bis August 2003. Zwischen Dezember 2003 und April 2008 als ZS-OBL bei Kulula in Südafrika im Einsatz, später abgestellt und tw. abgebrochen in Johannesburg.

OE-LMA

c/n 49278-1183

"Linz"

Erstflug am 21.01.1985, Indienststellung am 27.02.1985. Konvertiert in MD-82 im Februar 1990. Verkauf am 08.01.2004 an Nordic Airlink als SE-RDT, ab März 2007 bei Khors Air als UR-CDA unterwegs. Seit Oktober 2008 neue Kennung UR-WRE und neuer Besitzer Wind Rose Airlines.

OE-LMB

c/n 49279-1230

"Eisenstadt"

Erstflug am 20.10.1985, übernommen am 20.10.1985, konvertiert im März 1992. Zwischen April 1998 und April 1999 in „Magic Life“-Sonderbemalung unterwegs. Übernahme am 01.04.2005 durch Alexandair als SX-BMP, seit September 2007 als UR-CDI bei Wind Rose Air im Einsatz.

OE-LMC

c/n 49372-1252

"Baden"

Erstflug 06.01.1986, Indienststellung am 28.02.1986. Bereits im November 1989 zur MD-82 konvertiert. Verkauf an Nordic Airlink als SE-RDU am 15.03.2004. Zwischen Mai und Juni 2008 als SX-BSQ an Sky Wings verleast, zwischenzeitlich bei Air Moldova im Einsatz. Ab 24.06.2008 bei Khors Air als UR-CDQ, seit März 2003 Lease an Kish Air in den Iran.

Die MD-82 und MD-83

Nach Ablieferung der letzten MD-81 entschied sich Austrian für die leistungsstärkere Versionen MD-82 und MD-83. Die MD-82 erhielt gegenüber der MD-81 noch einmal verbesserte Triebwerke sowie ein erhöhtes Abfluggewicht, was wiederum eine Ausweitung der Reichweite bedeutete. Ein Vorteil dieser Version bestand darin, dass es für die bisherige MD-81-Versionen auf die bessere Version MD-82 ein Upgrade gab, von dem die Austrian ebenfalls Gebrauch machte. Speziell für die Charterflüge schaffte Austrian auch zwei MD-83, später eine dritte, an. Diese verfügten noch einmal um ein vergrößertes Abfluggewicht und somit noch größerer Reichweite. Somit waren sie besonders ideal für den Einsatz auf Charterflügen, da die MD-83 als sehr robust galten und es nicht sonderlich verwundert, dass diese Version bei Airlines in exponierten Lagen sehr beliebt waren. Gerade die MD-83 wurden zu einem regelrechten Stammgast am Flughafen Linz, nicht nur auf Charterflügen im Sommer wie Winter, sondern auch für ihren Zweitbesitzer Mapjet. Der Flughafen Linz wurde sogar bei Austrian und auch bei Mapjet für die Wartung der MD-80-Flotte genutzt, dazu bot der Hangar I ideale Möglichkeiten. 

MD-82 und MD-83 im Detail:

OE-LDT

c/n 48018-995

"Kärnten"

Erstflug am 13.07.1981, Indienststellung am 25.07.1981. Verkauf an Safair als ZS-OBJ Ende 1998, kurze Zeit für Sun Air sowie South African Airways im Einsatz, Weiterverkauf am 26.10.2000 an Spirit Airlines als N818NK. Im Mai 2005 Verkauf an Compagnie Africaine d’Aviation in Ghana als 9Q-CBD. Derzeit geparkt in Kinshasa, Flugtüchtigkeit unklar

OE-LDU

c/n 48019-1001

"Steiermark"

Erstflug am 10.08.1981, Indienststellung am 05.09.1981. Konvertiert in die Version MD-82 im Jahr 1996. Verkauf an Safair als ZS-OBF am 09.05.1997, weiter verleast an Air Liberté als F-GPZC ab 18.04.2000. Weiteres Leasing an Macedonian Airlines als ZS-OBF von Juli 2003 bis April 2004, danach im Einsatz bei Kulula bis 2008, seitdem geparkt in Johannesburg.

OE-LDV

c/n 48020-1045

"Oberösterreich"

Erstflug am 21.01.1982, Indienststellung am 12.02.1982. Konvertierung in MD-82 im März 1997, anschließend Verkauf an Safair als ZS-OBG. Im Jahr 2000 verleast an Dinar in Argentinien als LV-ZSU. Von 14.08.01 bis 18.01.2005 im Einsatz bei Spirit Airlines unter N823NK, danach wieder als ZS-OBG für Kulula im Einsatz. Im Jahr 2008 wurde die Maschine nach Roswell, USA geflogen und ist seither dort geparkt.

OE-LDX

c/n 48021-1078

"Tirol"

Erstflug am 28.06.1982, Indienststellung am 28.02.1983. In MD-82 konvertiert Ende 1990. Verkauf an Spirit Airlines am 21.12.1999 als N812NK, ab Anfang 2005 bei Safair unter ZS-OPU für Kulula im Einsatz. Übernahme durch Insel Air als PJ-MDB ab Juni 2008, nach wie vor aktiv.

OE-LDY

c/n 49115-1135

"Vorarlberg"

Erstflug am 28.03.1984, in Dienst gestellt am 04.05.1984. Ab November 1990 konvertiert in MD-82. Verkauf an Safair im August 2000, zwischen 2001 und August 2003 als F-GPZE bei Air Liberté im Einsatz. Nach diesem Leasing zunächst bei Safair, dann Kulula und später bei 1Time Airlines als ZS-OBK im Einsatz und noch aktiv.

OE-LDZ

c/n 49164-1182

"Graz"

Erstflug am 15.02.1985, Indienststellung am 15.02.1985, Konvertierung in MD-82 im Jänner 1992. Verkauf an Safair als ZS-OBL im Oktober 2000, danach Leasing an Air Liberté als F-GPZF bis August 2003. Zwischen Dezember 2003 und April 2008 als ZS-OBL bei Kulula in Südafrika im Einsatz, später abgestellt und tw. abgebrochen in Johannesburg.

OE-LMA

c/n 49278-1183

"Linz"

Erstflug am 21.01.1985, Indienststellung am 27.02.1985. Konvertiert in MD-82 im Februar 1990. Verkauf am 08.01.2004 an Nordic Airlink als SE-RDT, ab März 2007 bei Khors Air als UR-CDA unterwegs. Seit Oktober 2008 neue Kennung UR-WRE und neuer Besitzer Wind Rose Airlines.

OE-LMB

c/n 49279-1230

"Eisenstadt"

Erstflug am 20.10.1985, übernommen am 20.10.1985, konvertiert im März 1992. Zwischen April 1998 und April 1999 in „Magic Life“-Sonderbemalung unterwegs. Übernahme am 01.04.2005 durch Alexandair als SX-BMP, seit September 2007 als UR-CDI bei Wind Rose Air im Einsatz.

OE-LMC

c/n 49372-1252

"Baden"

Erstflug 06.01.1986, Indienststellung am 28.02.1986. Bereits im November 1989 zur MD-82 konvertiert. Verkauf an Nordic Airlink als SE-RDU am 15.03.2004. Zwischen Mai und Juni 2008 als SX-BSQ an Sky Wings verleast, zwischenzeitlich bei Air Moldova im Einsatz. Ab 24.06.2008 bei Khors Air als UR-CDQ, seit März 2003 Lease an Kish Air in den Iran.

OE-LMD

c/n 49933-1837

"Villach"

Erstflug im März 1991, Indienststellung am 28.03.1991. Zwischen Dezember 1996 und April 1997 für Dinar in Argentinien im Einsatz. Zunächst als N189AS an A&ES verkauft, kam sie im Dezember 2005 zu Mapjet als OE-LMH. Weiterverkauf an Gainjet im Juni 2008 als SX-DMH, später bei Royal Falcon als JY-JRC zwischen 30.11.2008 und August 2009. Unter SX-BLL bei Sky Express für den Einsatz bei Meelad Air ab Herbst 2009 vorbereitet, seither aber geparkt in Stockholm.

OE-LME

c/n 53377-2057

"Krems"

Erstflug im März 1991, Indienststellung am 08.04.1991. Verkauft als N194AS an A&ES verkauft, ab Dezember 2005 bei Mapjet als OE-LMM. Weiterverkauf an Gainjet im August 2008 als SX-DMM, später bei Royal Falcon als JY-JRB zwischen 30.11.2008 und August 2009. Unter SX-BPP bei Sky Express für den Einsatz bei Meelad Air ab Herbst 2009 vorbereitet, nicht übernommen. Im Jahr 2010 für Blue Bird Airlines ab Heraklion unterwegs, seit Juni 2011 geparkt in Sabhia Gökcen.

Die MD-87

McDonnell Douglas entwickelte nach den gestreckten Versionen in Folge aber auch eine „kurze Version“ der MD-80-Serie, die MD-87. Hervorgerufen durch die direkte Konkurrenz Boeing 737-500 bot der Flugzeughersteller eine Passagierversion für ca. 110 Passagiere an. Bei der Entwicklung war Austrian maßgeblicher Partner, deshalb war es auch nicht verwunderlich, warum man die MD-87 als Erstkunde übernehmen durfte. Der Aufsichtsrat genehmigte 1984 den Kauf von sechs MD-87 mit 107 Sitzplätzen, von denen allerdings nur fünf übernommen wurden. Eine Bestellung wurde vorzeitig in die MD-83-Version umgewandelt. Speziell für Austrian konzipierte McDonnell-Douglas auch eine „Langstreckenversion“, die MD-87-ER. Als ideales Muster für aufkommensschwache, aber strategisch wichtige Destinationen im Nahen Osten gedacht, kamen schon bald die Nachteile gegenüber den moderneren Jets aus dem Hause Airbus und dann auch Boeing zum Vorschein. Anstelle der Einsatz auf den Nahost-Strecken pendelten die MD-87 beispielsweise zwischen Linz und Frankfurt.

MD-87 im Detail 

OE-LMK

c/n 49411-1412

"St. Pölten"

Erstflug am 14.10.1987, Indienststellung am 27.11.1987. Zwischen Dezember 2004 und März 2005 abgestellt in Wien, danach Verkauf an die Aircraft & Engine Support LLC. Derzeit nach wie vor abgestellt in Fort Worth als N176AS.

OE-LML

c/n 49412-1424

"Stadt Salzburg"

Erstflug am 14.11.1987, Indienststellung am 23.12.1987. Im Sommer 2001 kurzzeitig an Air Sicilia vermietet. Verkauf an Aircraft & Engine Support LLC im April 2005. Seit 24.04.2007 im Eigentum der Siviera Invest Ltd als P4-AIR, Umbau zum Privatflugzeug, anscheinend aber geparkt in Florida.

OE-LMM

c/n 49413-1681

"Innsbruck"

Erstflug am 13.02.1990, übernommen am 07.03.1990. Im Sommer 2001 an Vanguard Airlines verkauft, dort als N136NJ bis 07.05.2003 im Einsatz. Danach im Lease als XA-TXH bei Aeromexico bis Februar 2009. Überführung nach Mojave als N399NV, scheinbar in den letzten Jahren abgebrochen.

OE-LMN

c/n 49414-1682

"Klagenfurt"

Erstflug am 16.02.1990, Indienststellung ab 15.03.1990. Verkauf über Aircraft & Engine Support LLC als N167AS in Folge an Rubloff MD87 LLC im Februar 2005. Überführung nach Wichita und Umbau zu einem VIP-Flugzeug.

OE-LMO

c/n 49888-1692

"Bregenz"

Erstflug im März 1990, Übernahme am 30.03.1990. Verkauf zunächst als N187AS an Aircraft & Engine Support LLC am 14.04.2005, später als N980GC bei BCI 2005-15 LLC. Seit 11.02.2008 im Einsatz als Regierungsflugzeug TT-ABC für das Chad Government.

Durch zahlreiche Aufträge von Reiseveranstaltern konnte Austrian den Charterflugplan nicht nur durch den eigenen Flugzeugpark abspulen, daher griff man während der Sommersaison in den 1990’er Jahren gerne auf MD-82 von Finnair oder Adria Airways zurück. Somit waren diese Maschinen ebenso Stammgäste in Linz-Hörsching.

Folgende Maschinen vom Typ MD-82 wurden angemietet: 

OE-LYM

c/n 48022-1079

Geleast von Martinair von 07.11.1984 bis 04.11.1985 – Info: Prototyp der MD-82

OH-LMH

c/n 53245-1978

Geleast von Finnair von 19.05.1993 bis 30.09.1993

OH-LMN

c/n 49150-1087

Geleast von Finnair von 01.06.1995 bis 13.10.1995

OH-LMP

c/n 49152-1089

Geleast von Finnair von 10.05.1995 bis 21.10.1995

OH-LMT

c/n 49877-1594

Geleast von Finnair von 18.05.1993 bis 09.10.1993

OH-LMU

c/n 49741-1630

Geleast von Finnair von 09.02.1995 bis 31.10.1995

OH-LMX

c/n 49906-1786

Geleast von Finnair von 30.05.1994 bis 02.10.1994

OH-LMZ

c/n 53246-1918

Geleast von Finnair von 30.03.1993 bis 30.10.1993

PH-MCD

c/n 48022-1079

Geleast von Martinair von 22.03.1984 bis 31.05.1984 – Info: Prototyp der MD-82

S5-ABB

c/n 48087-1035

Geleast von Adria Airways von 28.04.1994 bis 28.10.1994

Obwohl die DC-9/MD-80 auch weiterhin wohl ein ideales, unabhängiges wie flexibles Flugzeugmuster gewesen wäre, entschloss sich Boeing nach der Übernahme des Mitbewerbers McDonnell-Douglas die Produktserie zugunsten ihrer Boeing 737 einzustellen, zumal auch die modernisierten MD-90 und Boeing 717 (MD-95) keinen durchschlagenden Erfolg bei den Airline-Kunden brachte. McDonnell-Douglas konnte aufgrund der schlechten finanziellen Lage keinen großen Wurf mit der MD-90 mehr machen, obwohl eine damals zukunftsweisende Version mit einem erheblich spritärmeren Turboprop-Jet-Triebwerk angeboten wurde. Die MD-95 wurde letztendlich von Boeing fertig entwickelt und in vergleichsweise geringer Stückzahl verkauft. Experten sind der Meinung, dass dies nicht nur wegen der Performance der Boeing 717 war, sondern eher am Marketing Boeing’s lag. Obwohl eine groß angelegte Europatour mit der Boeing 717 auch in Österreich einen Zwischenstopp einlegte, konnte nur eine einzige Airline in Europa als Kunde gewonnen werden: AeBal aus Spanien. Dass dieser auch bald die Luft ausging und Boeing mit der eigenen Boeing 737-600 keinen wesentlich größeren Erfolg hatte, darf wohl als Rückschlag Boeing’s gewertet werden.

Für Austrian stand Mitte der 1990’er die Frage nach einem Ablösemuster für die MD-81/82 an. Nachdem sich bereits die heimische Politik für vier Airbus A310 anstelle der Anschaffung weiterer MD-80 entschied und später dem Airbus A340 gegenüber der angebotenen MD-11 dem Verzug gegeben wurde, war es nicht verwunderlich, dass die Austrian wieder bei Airbus orderte. Wohl auch durch den Beitritt zur EU beschloss der Aufsichtsrat auf „Anraten“ der Politik den Kauf von zunächst acht Airbus A320. Diese wurde in weiterer Folge um Airbus A319 und Airbus A321 ergänzt. Die ursprüngliche Idee, mit diesen Airbus-Typen eine homogene Nachfolgeflotte aufzubauen, ging am Ende nicht auf. Durch die nicht ganz freiwillig und bis dato höchst umstrittene Übernahme der Lauda Air hatte Austrian bald neben den letzten MD-80 und den neuen Airbus A320 auch noch die Boeing 737 im Flottenpark. Ein Sammelsurium an unterschiedlichen Typen, welches noch heute einige Probleme der AUA bereitet.

Als Autor dieses Artikels möchte ich zum Schluss noch meine persönliche Verbindung zur MD-80 einbinden: nicht nur, dass ich mit ehemaligen MD-80-Piloten und –Technikern befreundet und auch verwandt bin, stellen die DC-9/MD-80 eine schöne Erinnerung an die Anfänge meiner Leidenschaft für die Zivilfliegerei dar. So war es in einer MD-82, in der ich einen Cockpit-Mitflug absolvieren durfte und zudem erstmals auf eine weibliche Pilotin traf. Dass die Typenbezeichnung „MD-82“ zufällig auch meine Namensinitialen und mein persönliches „Baujahr“ darstellen, sei nur nebenbei bemerkt, allerdings eine schöne persönliche Beziehung zu diesen faszinierenden wie schönen Flugzeugen.

Vielen Dank an Austrian, md-80.com sowie Airliners Lists für die Daten und Fotos!